Einmalige Tore, die ein ganzes Spiel entschieden, Spannung bis zur letzten Minute als der Schiri endlich abpfiff, unvergessene Spieler, die ein Team, einen Verein, eine ganze Stadt prägten. Und endlich: der ersehnte Meisterschafts- oder Champions-League-Pokal! Reisen an die Hotspots des europäischen Fußballs gehen unter die Haut. Besucher der Museen der großen Clubs spüren die Leidenschaft, die Faszination und die mitreißende Begeisterung der Spieler und Fans.

RONALDOS BESCHAULICHE HEIMAT

Auf Madeira, dem Blumen- und Wanderparadies nordwestlich der afrikanischen Küste, erholen sich nicht nur Naturfreunde und Ruhesuchende. Die portugiesische Insel ist der Geburtsort von Cristiano Ronaldo, dem Superstar von Real Madrid. Urlauber bestaunen auf Madeira das Denkmal, das ihm zu Ehren in der Inselhauptstadt Funchal steht. In dem Museum, das der Weltstar hier errichten ließ, besichtigen Fans die Goldenen Fußbälle und über 150 weitere Ausstellungsstücke. Das Museum wurde von Ronaldo selbst begründet und finanziert. Ob das dem “Mythos CR7” ab- oder zuträglich ist, muss jeder Besucher für sich selbst entscheiden, einmalig ist es in jedem Fall.

MESSI UND MEHR: DIE MAGIE DES FC BARCELONA

Wer in Nordspanien, an der Costa Brava oder Costa Dorada seinen Strandurlaub verbringt, der wird vermutlich einen Ausflug nach Barcelona einplanen. Auch ein Wochenendtrip in die katalanische Metropole lohnt sich immer – mit einem Bummel über die Shopping- und Flaniermeile Ramblas, einer Besichtigung der spektakulären Bauten von Antoni Gaudí und natürlich einem Ausflug zum Stadion Camp Nou. Das Museum des FC Barcelona zeigt Pokale, Trikots und Meilensteine der Fußballgeschichte, von den Gewinnen der spanischen Meisterschaft in der Nachkriegszeit, über die Erfolge von Pep Guardiola als Spieler und Trainer bis zur modernen Fußballkunst von Ballzauberer Lionel Messi.

FUSSBALL IM REVIER

Das Ruhrgebiet hat vermutlich die höchste Dichte an Bundesligaklubs in ganz Deutschland, doch Dortmunds Herz schlägt eindeutig schwarz-gelb. Fast jeder Einwohner der westfälischen Großstadt und früheren Brauerei-Metropole ist Borussia-Fan. Die steil aufragenden Tribünen des Signal Iduna Park, besonders die Südtribüne, machen das Stadion der Westfalen zu einer der stimmungsvollsten Spielstätten der Bundesliga. „Da muss er wohnen, der Fußballgott“, heißt es wegen der einmaligen Stimmung, wenn tausende Fans ihren Gesang anstimmen. In der Ausstellung des Borusseum erleben Besucher die großen Momente des Fußballs und die einmalige Fankultur in Dortmund, beispielsweise von den Meisterschaften der 1950er und 1960er Jahre, dem legendären 3:1 gegen Juventus Turin im Champions League Finale 1997 und der erfolgreichen „Ära Klopp“. Der Spitzentrainer führte den Ballsportverein Borussia 2011 zur Meisterschaft und 2012 zum umjubelten Double. Ein weiteres Highlight für Fußballfans ist seit Herbst 2015 das Deutsche Fußballmuseum. Es ist das offizielle Nationale Fußballmuseum des Deutschen Fußball-Bundes und zeichnet die bewegte Geschichte des Sports in der Bundesrepublik nach.

HIER WIRKTE „DIE HAND GOTTES“

Wer nach Neapel reist, wird den Blick auf die malerische Bucht Golfo di Napoli genießen, einen Ausflug zur Amalfiküste und nach Capri unternehmen und die quirligen Altstadtviertel entdecken. Auch die Ausgrabungsstätten in Pompeji und Ercolano, die vor etwa zweitausend Jahren durch den Ausbruch des Vesuvs verschüttet wurde, sollten im Urlaubsprogramm für Kampanien nicht fehlen. Und, last but not least, natürlich ein Besuch des Fußballstadions San Paolo. Der SSC Neapel ist einer der traditionsreichsten Klubs in Italien mit einer leidenschaftlichen Fangemeinde. Vieles erinnert hier an die faszinierende Vereinsgeschichte der traditionell in hellblauen Trikots auflaufenden Squadra. Unvergessen ist unter anderem der große Diego Armando Maradona, der Neapels Fans von 1984 bis 1991 mit seinen Kabinettstückchen auf und neben dem Platz in seinen Bann zog. Das exzentrische, argentinische Fußballgenie schoss in dieser Zeit 81 Tore für den SSC Neapel. Die Straße Spaccanapoli ist ohnehin einen Besuch wert. Etwa auf der Hälfte liegt die kleine “Bar Nilo”, die an der Hauswand einen ‘Maradonnen-Altar’ errichtet hat. Aber aufgepasst! Wer das Kleinod fotografieren möchte, sollte, um Ärger aus dem Weg zu gehen, in der Bar zumindest einen Espresso trinken.

„Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien“, sprach einst ein junger Andreas Möller und schlug die Hacken seiner Fußballschuhe zweimal zusammen. Jeder, dessen Herz für Fußball schlägt, fühlt in den Museen der Großen Vereine die „Momente für die Ewigkeit“ und auch weniger große Fans werden nicht enttäuscht, denn eine Reise zu den Highlights des Fußballs kann ideal mit jedem Urlaub in den europäischen Metropolen verknüpft werden.